Glossar der auf dieser Seite genutzten Begriffe

Begriff Definition

Die höhere Brenntemperatur (1.100  bis 1.300°C) und die zusätzliche Beimischung von Feldspaten bewirken eine dichte Sinterung fast ohne Porenräume im Scherben, die sowohl trocken- als auch stranggepresst werden.

Die Wasseraufnahmefähigkeit liegt dadurch bis unter 0,1 Vol-% (Feinsteinzeugfliesen), so dass auch unglasiertes Steinzeug als frostsicher bezeichnet werden können. Glasuren werden im Einbrandverfahren aufgeschmolzen. Da die hohe Dichte sich auch auf die mechanischen Eigenschaften auswirkt, werden Steinzeugfliesen bevorzugt für die Gestaltung von Bodenbelägen verwendet. Entsprechend breit gefächert ist Formvariabilität, die alle möglichen Sonderformate beinhaltet.

Bei diesem Formverfahren wird die feuchte Fliesenrohmasse wie Spritzgebäck durch eine Form gepresst. Von dem entstehenden Band werden schließlich die einzelnen Rohlinge abgeschnitten oder abgestanzt. Diese Herstellungstechnik wird häufig im Einbrandverfahren angewendet, da die Glasur vor dem Zuschnitt einfach auf den Strang aufgetragen werden kann. Auf diese Weise werden z.B. für Spaltplatten und viele Sonderformate wie Schenkelfliesen oder Kehlsockel geformt.

Luft kann mit steigender Temperatur eine zunehmende Menge an Wasser in Dampfform aufnehmen, der Sättigungsgrad wird als relative Luftfeuchtigkeit bezeichnet und in Prozent angegeben. Relativ deshalb, weil für eine Luftfeuchtigkeit von 30 % bei 25°C Lufttemperatur eine größere Menge Wasserdampf benötigt wird als für 30 % bei 20°C. Kühlt sich warme, wasserhaltige Luft nun ab, so nimmt ihre relative Luftfeuchtigkeit zu. Werden durch weitere Abkühlung schließlich 100 % erreicht, so spricht man auch vom Taupunkt. Bei einer weiteren Abkühlung über diesen Punkt hinaus, kann die Luft nicht mehr die gesamte ursprüngliche Wasserdampfmenge halten - der überschüssige Teil schlägt sich als Tau nieder (kondensiert). In der häuslichen Umgebung erfolgt dieser Prozess, bei dem die Luft im Kontaktbereich kleinräumig abkühlt, z. B. an Außenfenstern, Spiegeln, Metallen usw. oder an Flaschen, die aus dem Kühlschrank genommen werden.

Terracotta (ital. = gebrannte Erde) - kurz auch als Cotto bezeichnet - ist eine unglasierte Steingutfliese, die sich durch ihre  mit natürlichen erdigen braungelben bis -roten Farbvarianten auszeichnet. Die Herkunft dieses Fliesentyps liegt im Mittelmeerraum, wobei die Herstellungszentren auch heute noch in der Toskana und der Regio Emilia liegen. Dort werden sie auch heute noch per Hand geformt, so dass die einzelnen Fliesen ungleichmäßige Maße haben. Der Reiz von Terracotta liegt darin, dass der Belag mit zunehmendem Alter reift, wobei er eine Patina erhält. Möglich wird dies vor allem dadurch, dass die offenporigen Scherben Flüssigkeiten jeder Art gut aufnehmen können. In der Konsequenz bedeutet dies aber auch: Ein Fleck bleibt ein Fleck. Um eine übermäßig unerwünschte Verunreinigung zu vermeiden, müssen Cotto-Böden imprägniert werden zum Beispiel mit Patina Fala Fleckschutz.

Im Unterschied zum Balkon ist eine Terrasse ursprünglich ein ebenerdiger Freisitz, während eine Dachterrasse ein unterbauter Freisitz.

In beiden Fällen ist auf eine ausreichender Gefälle-Estrich einzurichten, um auftretendes Wasser vom Gebäude (Dach bzw. Mauerwerk) ab zu führen.

Als Flachdachaufbau müssen Dachterrassen ferner neben einer ausreichenden Wärme- und Trittschalldämmung immer zunächst mit einer Bauwerksabdichtung versehen werden. Ob ebenerdig oder auf dem Dach - eine Flächendrainage muss unter jeden Terrassen-Estrich

Zudem sollten Fliesen oder Natursteinplatten vom Untergrund entkoppelt werden, da in diesem Bereich kurzfristige Temperaturwechsel (zum Beispiel durch einen Platzregen im Sommer) zu erheblichen Dilatationen/bewegungen führen. Selbstverständlich müssen alle eingesetzten Materialien frostsicher sein.

Bereits in Zeiten der Antike wurden vulkanische Tuffe zu Trass gemahlen, wodurch ein natürlicher Zement entsteht. Als hydraulisches Bindemittel wurde Trass damals zur Mörtel- und Betonanmischung verwendet. Möglich ist dies durch den hohen Anteil löslicher Kieselsäuren, die unter Wassereinfluss mit calciumoxidhaltigen Gesteinskörnungen wasserunlösliche Verbindungen bilden.

In der Moderne wurde Trass als alleiniges Bindemittel von Zementmischungen ersetzt, doch auch heute noch bilden künstliche Trasse, die sowohl als Abfallprodukte in Hochöfen anfallen als auch gezielt produziert werden,

die Basis bei der Herstellung von speziellen Zementprodukten.

Diese speziellen Zementprodukte, auch als Portlandpuzzolanzemente bekannt,  enthalten bis zu 35% künstlichen Trass, wodurch sich einerseits die Dichtigkeit erhöht und andererseits Mörtel und Beton widerstandsfähiger gegen Säuren sind. Auch neigen diese Zementarten zu einer wesentlich geringeren Ausblühungsgefahr, was besonders im Außenbereich von Bedeutung sein kann.

Treppenprofile verschiedenster Hersteller werden aus drei Gründen an den Stufenkanten verbaut.

> Erstens schützen sie die Kanten vor Beschädigungen, wie sie bei gefliesten Treppen oftmals schon nach kurzer Zeit auftreten.

> Zweitens sorgen sie durch eine rutschfeste Oberfläche aus Weichkunststoffen oder bei erhöhten Belastungen aus speziell strukturiertem Edelstahl für erhöhte Trittsicherheit. Zwar sind auch teils Treppenfliesen an der Absatzkante genoppt oder geriffelt, für die Trittsicherheit sind diese keramischen Strukturen meist sogar eher kontraproduktiv. Vielmehr sollen die Stufen so besser kenntlich gemacht werden.

> drittens wird durch farblich abgesetzte Treppenprofile wesentlich besser erreicht.

Jeder Schritt ist zugleich auch eine Schallquelle, je nach Art und Härte des Fußbodenbelags ist das erzeugte Geräusch dabei lauter oder leiser.

Um zu verhindern, dass sich der Schall über die Bauteile verbreitet bzw. darauf überträgt, werden Fußbodenkonstruktionen mit Trittschalldämmungen (z.B. Estrich auf Dämmlage) verbaut. Die gängigsten Dämm-Materialien sind Weichfaserplattem, Schaumfolien, Polystyrolplatten oder Entkopplungsplatten mit Schalldämmender wirkung, durch die der schallbeaufschlagte Oberboden von der Decke getrennt wird. Gegen die Ausbreitung von Trittschall über die Luft hingegen hilft meist nur eine schallabsorbierende Einrichtung.

Im öffentlichen sowie gewerblichen Bereich müssen Fußböden an ihrer Oberfläche so beschaffen sein, dass sie rutschhemmend wirken. Solche, Unfällen vorbeugende, Anforderungen werden insbesondere an Fliesen und Natursteine im Öffentlichen bereichen gestellt, die folglich in Trittsicherheits-Bewertungsgruppen eingeteilt sind. Rutschhemmung bei Fliesen ist vor allem ein Thema im Öffentlichen Bereichen doch sollte jedoch besonders in Bereichen war Rutschgefahr gegeben ist (z.B. im Duschbereich) auch im Privaten Wohnungsbau nicht ausseracht gelassen werden.

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