Glossar der auf dieser Seite genutzten Begriffe

Begriff Definition

Seit den 80er Jahren wird Steinzeug in diesem Verfahren gebrannt.

Die Rohlinge werden mit 400-450 kg/cm² gepresst und dann getrocknet.

Danach werden sie nebeneinander auf Stahl- oder Aluminiumoxidrollen durch den Brennofen gefahren.

Allerdings gliedert sich der Brand hierbei in sechs Abschnitte: Es erfolgt gleich zu Beginn ein schneller Temperaturanstieg, der dann in Phase 2 verlangsamt wird.

Die maximalen 1250°C werden dann im dritten Segment erreicht, die bis zum Ende des 4. Abschnitts gehalten wird.

In diesem Bereich erfolgt die Sinterung im Scherben (Zweibrand) bzw. zwischen Scherben und Glasur (Einbrand).

In Phase 5 wird die Hitze dann rapide gesenkt, um Deformationen zu vermeiden.

Im sechsten und letzten Abschnitt erfolgt dann eine langsamere Abkühlung.

Mit dieser Abfolge wird die Sinterung noch effektiver, das fertige Feinsteinzeug ist fast porenfrei. Das Wasseraufnahmevermögen liegt bei gerade einmal 0,1 % und ist somit absolut Frostsicher.

Beim Zweibrand-Verfahren wird der erste Brand, der zur Härtung des Scherbens dient, auch als Schrühbrand bezeichnet.

Estriche müssen, bevor sie mit einem Belag abgedeckt werden, zunächst trocknen. Doch auch danach haben sie noch eine gewisse Restfeuchtigkeit, die nach Abschluss der Bauarbeiten langsam ausdunstet.

Dadurch verliert der Estrich natürlich an Volumen, er schwindet eben.

Deshalb ist es unbedingt notwenig den (je nach Estrichart unterschiedlichen) vorgewschriebenen Restfeuchtegehalt auch einzuhalten. Je früher nämlich der Boden-Belag verlegt wird, desto stärker fällt die Schwindung des Estrichs aus.

Die Folgen sind Spannungsrisse in Fliesen oder Natursteinplatten, die regelrecht gegeneinander gedrückt werden, sowie "ausgedrückte" Fugen.

Da sich Schwindung nicht gänzlich vermeiden lässt, ist es empfehlenswert zur Vorbeugung eine Entkopplungsmatte zwischen Belag und Untergrund zu verlegen.

Trifft feuchtwarme Luft auf kalte Gegenstände (Fenster, Kaltwasserrohre, Spiegel usw), so schlägt sich daran Wasser nieder. Da es den Eindruck macht, als würden diese Gegenstände schwitzen, spricht man in diesem Zusammenhang auch von Schwitzwasser.

Dieser Prozess kann auch im Verborgenen statt finden, wenn zum Beispiel in Folge von Dampfdruckausgleich feuchtwarme Luft in kälteres, nicht durch Dampfbremsen oder Abdichtungsbahnen geschütztes Mauerwerk einzieht.

Dort kann Schwitzwasser Auslöser für erhebliche Schäden wie zum Beispiel Schimmelbildung sein.

Durch seine dauerelastischen Eigenschaften ist Silikon (auch Silikonkautuschuk genannt) der konventionelle Dichtstoff zum Füllen von Dehnungs-, Rand- und Anschlussfugen. Die Elastizität ist bei Siliokon jedoch auf ein Maximum beschränkt (ca. 20 % Dehnfähigkeit). Dass heisst, eine 1 cm breite Dehnungsfuge darf sich gerade einmal um 2 mm erweitern darf, darüber kann die Silikonfüllmasse abreißen und muss erneuert werden. Deshalb werden mit Silikon verfüllte Fugen auch als Wartungsfugen bezeichnet. Chemisch gesehen handelt es sich bei Silikon um langkettige Silizium-Sauerstoff-Verbindungen, die sich untereinander vernetzen können. Dadurch ergeben sich neben der Dauerelastizität auch wasser-, farb- und klebstoffabweisende Eigenschaften, weshalb solche Fugen im Gegensatz zu Acrylaten (Acryl) nicht überstrichen werden können.

Neben den quadratischen bzw. rechteckigen Basisfliesen bieten viele Serien auch so genannte Sonderformate. Üblich sind Bodüren und Riemchen. Darüber hinaus gehören Mosaike, Hohlkehlsockel, Treppenstufen, Eckfliesen, Einleger, Schenkel oder Stufensockel zum Sortiment. Aber auch großformatige Fliesen (z.B. 60x60, 45x90 cm), drei-, sechs- oder achteckige Fliesen sowie komplette Bilder aus mehreren Einzelfliesen werden in einigen Serien angeboten.

Die zu den Serien der Steinzeugfliesen zählenden Spaltplatten, sind zumeist von rötlich-brauner Farbe mit geflammter Optik. Diese kommt durch den hohen Feldspatanteil im Rohling zu Stande, der beim Brand bei 1.200°C ausschmilzt.

Der Begriff "Spaltplatte" leitet sich von der traditionellen form der Handarbeit bei der Produktion ab: Die paarig Rücken an Rücken stranggepressten Platten wurden früher per Hand mit dem Hammer gespalten.

Die Platten werden heute offenporig, unglasiert oder glasiert  hergestellt.

Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit, ein hohe Abriebsfestigkeit und hohe Frostbeständigkeit aus, weshalb sie vor allem im Außenbereich für Terrassen oder Wege verbaut werden.

Durch Dilatation wirken im Estrichkörper Scherkräfte und Zwängspannungen.

Diese können letztlich zu Brüchen im Gefügekörper führen, die an der Oberfläche als Risse in Vorschein treten. Zur Prävention gegen solche Risse werden in großen Flächen Bewegungsfugen und Entkopplungs- matten oder bahnen verbaut oder modularer Estrichflächen angelegt.
Ferner können Spannungsrisse im Estrichs auch zu Schäden im Boden-Belag führen, wenn beide Bauteile fest miteinander verbunden sind (z.B. direkt aufgeklebte Fliesen oder Natursteinplatten). Durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten von Untergrund und Belag können Fliesen bzw. Natursteine sowie Mörtelfugen in sich brechen. Um Risse im Belag zu vermeiden, sollte dieser durch Bewegungsfugen segmentiert werden.

Stachelwalzen kommen immer dann zum Einsatz wenn sich Tapeten schwer ablösen lassen. Wie der Name schon sagt ist die Walze mit Stacheln bestückt die aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden können.

Beim rollen auf alten Tapetenbelägen werden diese durch die Stacheln der Walze aufgeritzt, was ein Ablösung verklebter Tapeten enorm erleichtert.

Steingutfliesen sind trockengepresste Fliesen. Gebrannt bei Temperaturen zwischen 950-1.100°C ist der weiße oder rote, poröse Scherben nicht vollständig versintert. Daraus resultiert eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit von mehr als 10 Vol-%. Erst die Glasur, die in einem zweiten Brand (Zweibrandverfahren) aufgeschmolzen wird, bewirkt an der Oberfläche die Wasserdichtigkeit. Da der Scherben (Rückseite der Fliesen) aber weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen kann, sind Steingutfliesen für den Außenbereich ungeeignet, da das aufgenommene Wasser den Scherben bei Frost sprengen würde. Darüber hinaus ist ihre Glasur relativ weich und damit mechanisch kaum belastbar. Der klassische Einsatzbereich von diesen glasierten Fliesen ist auf den Wandbelag in Küche und Bad beschränkt.

Joomla SEF URLs by Artio