Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Der hauptsächliche Bestandteil dieses Estrich-Typs ist Anhydrit

. Als so genannter Anhydritbinder aufbereitet wird er im Verhältnis 1:2,5 mit Sand (Körnung bis 8 mm) und Wasser vermischt und als selbst nivellierender Fließestrich verlegt. Vorteil des Anhydrit- oder Calciumsulfat-Estrichs ist seine frühe Belastbarkeit schon nach 1-2 Tagen. Zudem ist dieser Estrich-Typ sehr spannungsarm, so dass es nur zu geringen Schwindungen und Wölbungen beim Austrocknen kommt. Durch weitere Zusatzstoffe auf Kunststoffbasis (z.B. Kunstharz-Dispersionen), kann die Festigkeit zusätzlich erhöht werden.

Besonders gut geeignet ist ein Anhydritestrich in Verbindung mit einer Fußbodenheizung, da er über eine optimale Wärmeleitfähigkeit verfügt.
Dagegen sind Anhydritestriche durch ihre Gips-Basis sehr empfindlich gegen einwirkende Feuchtigkeit und somit für Nass- und Außenbereiche ungeeignet, sofern sie nicht durch Abdichtungsmaßnahmen geschützt sind. Bei stetiger Durchfeuchtung kann es ansonsten - aufgrund der Fähigkeiten des Gipsanteils, Wasser aufzunehmen - zu starken Quellungen, Verlust der Festigkeit bis hin zum Verfaulen (Schimmelbildung) kommen.

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