Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Um die Schallübertragung vom Boden auf die Wände zu vermeiden, werden Estriche in diesem Bereich umlaufend von Randdämmstreifen eingefasst. Die Höhe richtet sich nach der Aufbauhöhe der Belagskonstruktion. Nach  oben werden sie durch eine Bewegungsfuge abgeschlossen/getrennt und so vor Schmutzeinwanderung geschützt.

Die tatsächliche Raumgröße sollte immer mitentscheidend für die Wahl des Fliesenformats sein, da dieses die empfundene Raumgröße stark beeinflusst.

So ist es in kleineren Räumen wie dem Gäste-WC empfehlenswert, großformatige Fliesen zu verlegen, um das Zimmer größer wirken zu lassen.

Ein netter Nebeneffekt ist es hierbei das man bei großformatigen Fliesen weniger Fugenanteil auf der Fläche hat, den bekanntlich sind meistens die Fugen der Bereich wo sich Schmutz und Staub gerne niederlässt.

Das Reibebrett aus Holz, Kunstsoff oder Metall, bietet als Werkzeug vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Zum einen dient es dem Ausstreichen von Putz oder Estrich - zumindest auf kleineren Flächen. Zum anderen wird es aber auch zum Verfugen (mit einer Zellkautschuk-Auflage) und - drittens - zur feuchten Endreinigung nach dem Verfugen (mit einer Viskoseauflage) benutzt.

Mit einem Schleifbelag versehen kann es letztlich auch zur Reinigung von angetrocknetem Fugenmaterial sowie von Natursteinen und unglasierten Fliesen dienen. Lange Reibebretter für die beidhändige Bedienung werden als Kartätsche bezeichnet.

Ob Estrich, Fliesenkleber oder Fugenmörtel, alle hydraulisch abgebundenen Werkstoffe/Baustoffe beinhalten auch nach ihrem Einbau noch einen gewissen Anteil an Wasser: Die so genannte Restfeuchte. Ein Zement-Estrich ist beispielsweise erst mit einem Belag belegbar, wenn nur noch 2 % oder weniger Restfeuchte messbar sind. Das restliche Wasser dunstet, bis auf eine kleine Menge (Haushaltsfeuchte),  noch über Jahre hinweg langsam aus. Der damit verbundene Volumenverlust macht sich in Schwindungen und Formveränderungen bemerkbar, die wiederum Rissebildung verursachen können, die sich bei fehlender Entkopplung auch in den Belag fortsetzen. Die Dilatation kann aber auch zum Abplatzen von Belagsteilen führen, was vor allem dann vorkommt. wenn auf einem feuchten Estrich zu früh mit der Verlegung von keramischen Belägen begonnen wurde. Wenn alle verbauten, wasserhaltigen Materialien berücksichtigt werden, so sind in einem Neubau nach Bauabschluss noch ca. 1.400 l/100 m² Restfeuchte enthalten.

Wann zum Beispiel Ihr Estrich die erforderliche Belegreife mit Fliesen besitztrichtet sich in erster Linie nach der Art des Estriches (Zementestrich, Calciumsulfatestrich etc.) und der Umgebungstemperatur des Raumes oder der Fläche.

Um zu Wartungs- oder Reinigungszwecken Zugriff auf verdeckt eingebaute Rohrleitungen von Badewannen oder Verteiler- und/oder Regelkästen von Heizungen zu haben, werden so genannte Revisionsöffnungen eingebaut.

Hierzu werden im Fliesenbereich "Luken" eingesetzt, die - formatabhängig - durch einzelne oder mehrere, auf eine Trägerplatte aufgeklebte, Fliesen abgedeckt werden. "Unsichtbare" Revisionsöffnungen werden dagegen mit Magneten ausgestattet, die hinterseitigdie (Träger-)Platte in Position halten.

Riemschen sind Sonderformatfliesen mit einen Seitenverhältnis im Verhältnis drei zu eins, für Sockelleisten oder ähnlichem. Der Vorteil ist, dass sich der Fliesenleger den Zuschnitt aus Grundfliesen sparen kann. Allerdings gibt es meist nicht in jeder Serie zur Grundfliese passende Riemchen.

Estriche sind "lebendige" Bauteile. Dies bedeutet, dass sie fortwährend durch Schwankungen von Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit ihre Form verändern. Dabei kommt es im Estrich durch Dilatation oftmals zu Spannungsrissen, die sich im Fliesen- oder Natursteinbelag fortsetzen. Dies kann jedoch vermieden werden, indem zwischen Belag und Untergrund eine Rissüberbrückung in Form einer Entkopplungs- matte oder bahn eingebaut wird.

Im öffentlichen sowie gewerblichen Bereich müssen Fußböden an ihrer Oberfläche so beschaffen sein, dass sie rutschhemmend wirken. Solche, Unfällen vorbeugende, Anforderungen werden insbesondere an Fliesen und Natursteine im Öffentlichen bereichen gestellt, die folglich in Trittsicherheits-Bewertungsgruppen eingeteilt sind. Rutschhemmung bei Fliesen ist vor allem ein Thema im Öffentlichen Bereichen, jedoch sollte auch in Privatenwohnungsbau in Bereichen wo Rutschgefahr besteht (z.B. im Duschbereich) die Trittsicherheit nicht ausseracht gelassen werden.

Für den  öffentlichen Bereich gibt es Fliesen mit unterschiedlichen Rutschklassen. Dies bedeutet, dass die Oberflächen stärkere Strukturen haben, wodurch man bei Nässe oder Fett auf dem Boden weniger rutscht. Im privaten Bereich ist dies nicht nötig.

 

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