Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Gemenge aus Sand, mineralischem oder organischem Bindemittel und Wasser werden allegemein als Mörtel bezeichnet.

Je nach ihrer Verwendung werden diverse Zuschlagstoffe oder Gesteinskörnungen beigemengt bzw. verschiedene Bindemittel kombiniert. Entsprechend werden Mauermörtel, Putzmörtel, Estrichmörtel, Fugenmörtel und Einpressmörtel unterschieden. Einen andere Klassifizierungsmöglichkeit bezieht sich auf das (die) eingesetzte(n) Bindemittel: Gipsmörtel, Kalkmörtel, Zementmörtel, Anhydritmörtel, Gipskalkmörtel, Anhydritkalkmörtel, Magnesiamörtel, Kunstharzmörtel u.a.m. Im Handel werden alle Mörtel zusätzlich in Trockenmörtel (Pulver, die durch Zugabe von Wasser aktiviert werden) und Frischmörtel (bereits verarbeitunsgfertige Mörtel) unterteilt. Bezogen auf ihre Empfindlichkeit gegen Wasser wird darüber hinaus noch zwischen Luftmörtel (unbeständig gegen Wasser, alle reinen Gips- und Kalkmörtel) und Wassermörtel (beständig gegen Wasser, z. B. Zementmörtel) unterschieden.

Das Wort leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet "geschmückt". Entsprechend handelt es sich bei Mosaiken auch um dekorative Wand- oder Bodenbilder zu dekorativen Zwecken. In der Antike (Rom, Griechenland, Frühchristentum) setzten sich die Bilder aus naturfarbenen Steinen, handgeschlagenen glasierten Fliesen und auch Edelsteinen zusammen und wurden von speziellen Mosaikkünstlern gelegt.

Heute ist die Mosaikfliese ein Sonderformat mit Maßen zwischen 15x15 mm bis 100x100 mm, die zur Vereinfachung ihrer Verlegung als Matten auf rückseitig unterstützenden Gewebenetzen angeboten wird.

Aus ihnen werden Bordüren und Friese gefertigt.

Es gibt aber auch spezielle Mosaikserien aus bunten kleinformatigen Fliesen, mit denen sich Bilder legen lassen.

Die physikalische Größe gibt die Belastungsgrenzen verschiedener Parameter wie zum Beispiel Druckfestigkeit oder Biegefestigkeit für Fliesen und Estriche sowie die Adhäsion von Mörteln und Klebern an. N steht für Newton (nach dem britischen Physiker Isaac Newton benannt):  N = F =  (kg x m)/s, also Kraft = (Gewicht x Weg)/Zeit. Bei einem Wert von 12 N/mm² bedeutet dies, dass pro mm² Fläche eine Kraft von maximal 1,2 kg auf die Oberfläche von Fliese oder Estrich einwirken kann, ohne Schäden zu verursachen. Auf 1 dm² (=10cm x 10 cm, z. B. eine kleine Fliese) hochgerechnet kommt man dann schon auf 12 Tonnen, bei 1 m² wären es sogar 1.200 t.

Fugenfarben weisen gelegentlich nach der Trocknung einen dunkleren oder helleren Farbton auf, als im nassem Zustand. Diese Erscheinung beruht auf den veränderten Verhältnissen zwischen Wasser und Fugenmörtel, vor und nach Austrocknung.

Die bleibende Fugenfarbe kristalisiert sich nach dem Trocknungsprozess heraus, der in der Regel nach 24 Std. abgeschlossen ist.

Als Nassraum werden alle Bereiche im Privathaus oder Gewerbe verstanden, in denen regelmäßig große Mengen Wasser aufkommen.

In solchen Räumlichkeiten z.B. Badezimmer, Hallenbad, Sauna, Laboratorien, Großküchen, Lebensmittelverarbeitung uvm. müssen Boden und Wände entsprechend sorgfältig abgedichtet sein und es muss für einen zügigen Ablauf, z.B. durch Gefälle-Estrich, gesorgt werden.

Aufgrund hoher Hygieneanforderungen sind Nassräume zur leichteren Reinigung üblicherweise mit Fliesen ausgekleidet, im gewerblichen Bereich müssen die Innenecken zudem mit Hohlkehlprofilen die in vielen Fliesenserien zu finden sind abgerundet werden.

Wie schon der Name besagt, bestehen diese Platten aus natürlichen Gesteinen wie Buntsandstein, Granit, Marmor uvm.

Je nach Beschaffenheit werden sie an ihrer Oberfläche naturbelassen verbaut (z.B. Sandstein), oder sie erhalten durch Schliff und/oder Politur eine Veredelung (z.B. Granit und Marmor).

Ihren Reiz haben Natursteine vor allem dadurch, dass sie eine ungleichmäßige Farbgebung und Maserung aufweisen jedoch findet man diese Optiken bereits immer häufiger im Fliesensektor.

Natursteinplatten werden als Böden auch heute noch überwiegend im Dickbettverfahren verlegt, besonders im Außenbereich beim Weg- und Terrassenbau, wobei die gültige Norm DIN 18 352 ist.

Als Einleger oder Friese werden kleinere Natursteinplatten häufig mit Fliesen kombiniert.

Als Nennmaß versteht man die Kantenlängen in der Fliesenformate angegeben werden.

Magnesia-, Gussasphalt- aber auch kunstharzhaltige und reine Zementestriche, die in indutriellen Produktions oder Lagerhallen ohne Fußbodenbelag verbaut werden, werden als Nutzestrich bezeichnet.

Sie zeichnen sich durch eine hohe Druckfestigkeit, Abriebsfestigkeit, Biegezugfestigkeit und hohen Verschleißwiderstand aus (vgl. Estrichklassifizierung).

Die Belagsfreiheit hat den Vorteil, dass Schäden im Estrich z.B. durch harte Stöße - unmittelbar ausgebessert werden können.

Nutzestriche finden sich nahezu nur im Gewerblichenbereich.

Die Struktur der Fliesenoberflächen reicht von glatt bis reliefiert von polliert bis anpoliert, was durch die Wahl der Rohstoffe und der Herstellungstechnik beeinflusst wird. So ist unglasiertes (Grob-)Steinzeug naturgemäß rauer als glasiertes Feinsteinzeug. Doch auch glasierte Fliesen können durch Wahl der Glasurzutaten oder mehrere Glasurschichten "reliefiert" werden. Gleiches gilt für engobierte, geschliffene oder mit Intarsien versehene Fliesen. Neben optischen Effekten (Lichtbrechung, Farbspiele oder Tiefenwirkung) kann die Oberflächenstrukturierung aber auch funktionell, z. B. zur Rutschhemmung oder Selbsteinigung, angelegt sein.

Es ist möglich aufgrund neurer technischer Verfahren die Struktur der Fliesenoberfläche derart zu manipuliert, dass sich ihre Eigenschaften hinsichtlich des Pflegeraufwands positiv verändern. Beispiele wären der so genannte Lotus-Effekt oder eine dauerhafte antibakterielle Beschichtung durch titandioxidhaltige Glasur.

Imprägnierung die einen Lotus-Effekt bewirken bietet z.B. die Firma Patina Fala in Form des "Fleckschutzes"

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