Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Als Bestandteil von Bauxit oder Silikat ist Aluminium (Al) eines der häufigsten Metalle und dennoch erst seit 1808 bekannt.

Da reines Aluminium nur durch einen hohen Elektroenergieaufwand aus dem Rohstoff zu isolieren ist, dauerte es gut 50 Jahre, bis eine geeignete Technik zur Gewinnung entwickelt war.

Bis dahin hatte Aluminium einen höheren Wert als Gold.

Die Vorteile des Metalls liegen hauptsächlich darin, dass es nur ein Drittel des Gewichts von Eisen hat, gut formbar und sehr witterungsbeständig ist. Letzteres liegt daran, dass es an seiner Oberfläche durch Reaktion mit Sauerstoff eine dünne Al2O3(=Aluminiumoxid)-Schicht bildet, die eine Schutzhülle darstellt.

Durch Eloxierung kann diese Schutzsicht technisch verdickt werden. Lediglich gegen Laugen und Salze ist die Oxidschicht empfindlich, weshalb beim Verbau von Aluminiumelementen (Profile, Zierleisten, Türen, Fenster u.a.) auch darauf geachtet werden sollte, dass sie nicht mit frischem Mörtel oder Putz in Kontakt treten. Auch in der Natur kommt Aluminium (selten) in seiner Reinform vor: Seine Kristalle bilden besonders farbintensive Halb- und Edelsteine, u.a. Smaragde, Rubine und Saphire.

Heute werden aus Aluminium großartige Gebilde geschaffen wie zum Beispiel auch Fliesenschienen als Bodenübergangsleiste, Zierleiste oder sonstigen.

Ob poliert, gebürstetes oder matt sowie farblich von natur bis schwarz.

Aufgrund ihrer vielen Variationseigenschaften sind Aluminiumprofile als optisches Highlight und auch als Kontrast zur Keramik sehr beliebt.

Sie sind durch eine technisch eloxierte Oberfläche besonders beständig gegenüber Umwelteinflüssen und damit im Außenbereich (z.B. zur Entwässerung von Balkonen und Dachterrassen) gut geeignet.

Lediglich gegenüber starken Säuren und Laugen ist die Oxid-Schicht empfindlich. Deshalb sollte beim Einbau von Alu-Profilen immer der direkte Kontakt mit Beton oder Mörtel verhindert werden bzw. die Profile stets sofort feucht abgewischt werden.

Bei der Endreinigung der Baustelle (Absäuerung) sowie dem alltäglichen Putzen ist natürlich ebenfalls auf den Gebrauch von Säuren (Essigsäure) zu verzichten. Empfehlenswert ist es immer dort einen geeigneten Fliesenreiniger zu verwenden wie zum Beispiel Reinigungs und Pflege Produkte der Firma Patina Fala.

Anhydrit oder Calciumsulfat (CaSO4) ist ein natürliches wasserfreies Gipsgestein. Es wird entweder dadurch gewonnen, dass Gips gebrannt und damit entwässert wird, oder es fällt als Nebenprodukt der Fluss-Säureproduktion ab. Oft wird über Anhydrit oder Calciumsulfat gesprochen in Verbindung eines Bodenaufbaues (Estrich). Anhydrit oder Calciumsulfat Estriche eignen sich besonders gut als Bodenaufbau für die spätere Verfliesung jedoch empfehlen wir diesen nicht im Bereich des Bades.

Um Anhydrit in einem Estrich verarbeiten zu können, muss ein "Anreger" zugesetzt werden. Dies ist in der Regel Kaliumsulfat (K2SO4), könnte jedoch auch Kalk (CaO) oder Zement sein.

Der Anreger, dessen Anteil am Bindemittel 3-15% beträgt, beschleunigt die Wassereinlagerung (Schnellbinder), wodurch sich Anhydrit zu Gips umwandelt. Allerdings erfolgt die Umwandlung Anhydrit zu Gips nur zu ca. 65%.

Dieses Verhältnis "Anhydrit zu Gips" sorgt zum einen für eine schnelle Trocknung (Gips bindet Wasser) und höhere Festigkeit.

Der hauptsächliche Bestandteil dieses Estrich-Typs ist Anhydrit

. Als so genannter Anhydritbinder aufbereitet wird er im Verhältnis 1:2,5 mit Sand (Körnung bis 8 mm) und Wasser vermischt und als selbst nivellierender Fließestrich verlegt. Vorteil des Anhydrit- oder Calciumsulfat-Estrichs ist seine frühe Belastbarkeit schon nach 1-2 Tagen. Zudem ist dieser Estrich-Typ sehr spannungsarm, so dass es nur zu geringen Schwindungen und Wölbungen beim Austrocknen kommt. Durch weitere Zusatzstoffe auf Kunststoffbasis (z.B. Kunstharz-Dispersionen), kann die Festigkeit zusätzlich erhöht werden.

Besonders gut geeignet ist ein Anhydritestrich in Verbindung mit einer Fußbodenheizung, da er über eine optimale Wärmeleitfähigkeit verfügt.
Dagegen sind Anhydritestriche durch ihre Gips-Basis sehr empfindlich gegen einwirkende Feuchtigkeit und somit für Nass- und Außenbereiche ungeeignet, sofern sie nicht durch Abdichtungsmaßnahmen geschützt sind. Bei stetiger Durchfeuchtung kann es ansonsten - aufgrund der Fähigkeiten des Gipsanteils, Wasser aufzunehmen - zu starken Quellungen, Verlust der Festigkeit bis hin zum Verfaulen (Schimmelbildung) kommen.

Auch Wartungsfugen genannt sind überall dort zu instalieren, wo ein Wand- oder Bodenbelag auf ein feststehendes Bauteil z. B. Fenster- und Türzagen, Wandsockel, Schrankwände usw. trifft, ist eine flexible Anschlussfuge nötig.

Durch diese Art der Bewegungsfuge wird gewährleistet, dass es zu keinerlei Beschädigungen durch Formveränderungen des Belags kommt, da er mit dieser Fuge ausreichend Expansionsraum erhält.

Als Materialien kommen hierbei Silikon und geeignete Kunststoffschienen-Profile zum Einsatz wie zum Beispiel Profile der Schlüter-DILEX-Serie.

Wann Anschlussfugen hergestellt werden, richtet sich danach wie lange das Gebäude besteht und welcher Untergrund gewählt wurde (Setzung des Hauses).

Auch Tagesansetzfuge bezeichnet.

Diese wird bei großen Estrichflächen am Ende eines Arbeitstages zum Abschluss der bereits ausgegossenen Fußbodenfläche angesetzt, woran am nächsten Tag direkt mit dem neuen Estrich angearbeitet wird.

Die Aufbauhöhe beschreibt die Schichtdicke der Belagskonstruktion zwischen Bodenbelag und tragendem Untergrund des Bauwerks. Diese setzt sich zusammen aus der Dämmung und dem Estrich. Material sowie technische Anforderungen (Belastungen, Fußbodenheizung, Trittschalldämmung usw.) bestimmen dabei die Aufbauhöhe. Auch kann man im Zusammenhang mit Fliesen und Natursteinen zum Beispiel den Fliesenkleber und die später zur verlgende Fliese als Aufbauhöhe bezeichnen.

Durch Verdunstungswasser aus Estrich oder Beton kann es zu so genannten Ausblühungen des Fugenmörtels kommen.

Aus diesem Grunde sind die Trocknungszeiten (zum Beispiel von Estrichen) einzuhalten.

Unter Ausblühungen werden Verkrustungen aus Salzen (meistens Kalium- oder Natriumsulfat, aber auch Karbonat, selten Nitrat) verstanden.

Auch bei grobem Terracotta kann es vorkommen, dass wasserlösliche Salze, die natürlich im Rohmaterial vorkommen, an die Oberfläche treten. Die Salze werden durch den Wasserdampf in den feinen Fugenkapillaren an die Oberfläche gezogen, wo sie dann aushärten und dabei die Umrisse von Blüten formen.
Entfernt werden solche Ausblühungen mechanisch mit einer groben Drahtbürste oder einem entsprechenden Schleifer. Bei Karbonat (=Kalk) ist oft eine vorsichtige, punktuelle Absäuerung der effektivere Weg. Allerdings sollte vorher überprüft werden, ob der Belag säurefest ist. Patina Fala bietet hier zu eine ganze Reihe an geeigneten Reinigern der auch zum Beispiel Ihren Fliesen und Naturstein Belag nicht angreift.

Der Ausdehnungskoeffizient beschreibt die relative Ausdehnung eines Feststoffes im Verhältnis zur Temperaturveränderung, wobei zwischen grader und kubischer (im Volumen) Ausdehnung unterschieden wird.

Demzufolge reagiert jeder Baustoff auf Temperaturschwankungen mit einer charakteristischen Ausdehnung.

So sind die einzelnen Ausdehnungskoeffizienten aufeinander abzustimmen, wenn z. B. Bodenaufbauten erstellt werden. Sind die Eigenschaften der Komponenten Estrich und Belag zu groß, kommt es unweigerlich zu Spannungen.

Schadbilder wie Abscherungen des Plattenbelages oder Rissbildungen in der Fliesen können die Folge sein.

Durch eine Entkopplung der Komponenten kann dem entgegen gewirkt werden.

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