Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Unter diesen Sammelbegriff werden alle natürlichen wie künstlichen Materialien vereint, die (eingebaut in das erhärtete Bindemittel) für die Stabilität von Mörtel und Beton sorgen.

Je nach Einsatzgebiet wird dabei eine feinere (höhere Geschmeidigkeit) oder gröbere Körnung (festerer Korpus der Körnung) gewählt.

Natürliche Gesteine sind Sand, Kies, Schotter oder Naturbims.

Künstliche Erzeugnisse sind Hochofenschlacken, Hüttensand, Sinterbims unter anderen industrielle Nebenprodukte.

Das Naturprodukt Gips ist ein meistens weißes feuchtes Kalzium-Mineral, chemisch also CaSO4 und 2H2O oder Kalziumsulfat. Gips gibt es meist in zwei verschiedenen Formen, als Gipsplatten oder als Gipsspachtel. Gips bindet sehr gut Wasser und ist extrem schwer löslich. Vielmehr wird Feuchtigkeit im Mineral eingelagert  (Kristallwasser), was zu starken Quellungen führt. Daraus resultiert auch die sehr niedrige Härte (Gips kann mit dem Fingernagel geritzt werden).

Im Estrichbau wird Gips aufgrund einer geschmeidigen Eigenschaft trotzdem als Bindemittel verwendet, da er in Verbindung mit Gesteinskörnungen an Härte gewinnt.

In erster Linie dient die Glasur der farblichen Gestaltung der Fliesenoberfläche.

Es handelt sich dabei um einen dünnen, aber sehr festen glasartigen Überzug.

Dazu wird der Rohling (Einbrand) oder der bereits gebrannte Scherben (Zweibrand) dünn mit Fritten-Granulat beschichtet. Durch die Zugabe von Farbpigmenten, Metallen und anderen Stoffen kann die spätere Färbung sowie der Glanzgrad und die Klarheit der Oberfläche beeinflusst werden. Durch die hohen Temperaturen beim Brand verschmelzen die Fritten und die Rohstoffe miteinander. Beim Einbrand wird zudem eine Sinterung zwischen Scherben und Glasur erreicht. Durch die fast nicht vorhandene Porosität der Glasur ist sie zugleich eine Schutzschicht gegen Verschmutzung und Flecken. Die Glasurhärte wirkt sich zudem positiv auf die Abriebfestigkeit aus.

Die Glättkelle ist eine 2mm-dicke rechteckige Edelstahlplatte mit Griff.

Sie dient meist zum Glätten von auf Wänden aufgetragenen Ausgleich- oder Edelputzen bzw. von Ausgleichsmassen auf Böden.

Gobkeramik wird bei der Herstellung von keramischen Produkten Rohstoffe verwendet, die eine Korngöße > 0,1 mm haben, so werden sie als Grobkeramik bezeichnet. Dieser Gruppe wird ausschließlich der so genannte Baukeramik wie Mauerziegel, Klinker und Dachziegel zugerechnet.

Sie haben gemeinsam, dass ihre Funktionalität im Vordergrung steht.

Basis einer jeden Fliesenserie ist die Grundfliese.

Sie gibt das Basisdesign vor und dient in erster Linie zur Verlegung in der Fläche.

Zur optischen Gestaltung von Fußböden und Wänden wird die eher schlicht gehaltene Grundfliese durch zahlreiche, farblich und in der Oberflächengestalltung abgestimmte Dekore ergänzt.

Ein Haftverbund besteht an der Kontaktfläche zwischen zwei Materialien z. B. Dünnbetmörtel (Fliesenkleber) und Fliese, Putz und Beton oder Silikon und Fliese, aber auch im Mörtel oder Zement zwischen Bindemittel und Zuschlagsstoffen bzw. Gesteinkörnung. Die physikalische Grundlage dazu ist die Adhäsion zwischen den Partnern. Die Kraft, die benötigt wird, um den Haftverbund zu lösen, wird in N/mm² gemessen und als Haftzugfestigkeit bezeichnet. Der Haftverbund wird von den beiden Partnern selbst beeinflusst. Faktoren sind u.a. die Rauigkeit und Porengrößenverteilung der Fliesenrückseite, der Anteil an Kunstharzdispersionen im Fliesenkleber oder die Zähigkeit des Mörtels.

Unter der Haftzugfestigkeit wird verstanden, wie fest eine Fliese oder ein Naturstein an ihrem Trägermedium (Mörtel, Kleber usw.) anhaftet.

Ermittelt wird dabei die Kraft (N/mm²), die nötig wäre, um die Fliese aus dem Haftverbund zu lösen. Für den Außenbereich ist für Wandfliesen z.B. eine Haftzugfestigkeit von 0,5 N/mm² vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass immerhin eine Last von 500 kg an einer 10x10 cm-Fliese zerren muss, um diese von der Wand zu lösen. In der Regel werden durch Verwendung moderner Baustoffe jedoch deutlich höhere Haftzugwerte Werte erzielt.

Zwischen Umgebungsluft und eingeführten Bauteilen stellt sich im Laufe der Zeit ein Gleichgewicht des Feuchtigkeitsgehalts ein, wobei die Bauteile dann nicht mehr weiter austrocknen (vgl. Dampfdruckausgleich).

Diese stets vorhandene und durch Luftfeuchtigkeits- sowie Temperaturschwankungen leicht variable Wassermenge wird im Unterschied zur Restfeuchte als Haushaltsfeuchte bezeichnet.

Ein Zement gebundender Estrich besitzt letztlich immer noch eine Haushaltsfeuchte von +/- 1,5 %.

Die Hausstaubmilbe ist ein natürlicher Begleiter in der häuslichen Umgebung (Matratzen, Möbelbezüge und Teppiche) und keineswegs ein Indiz für mangelnde Hygiene. Allerdings sind die kleinen Spinnentiere durchaus problematisch, da ihr Kot Allergien auslösen kann. Die kleinen Kotbällchen verteilen sich dabei durch die Raumluftbewegungen flächig. Fliesenböden verringern zwar im Gegensatz zu Teppichböden den Lebensraum der Milbe und ermöglichen auch eine leichtere Reinigung, doch gänzlich aus dem Haus verbannen lassen sich die Milben auch so nicht, da sie in Polstern sowie Matratzen noch genügend Refugien finden.

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