Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Mit der Entwicklung des Schnellbrand-Rollofen-Verfahrens um 1980 in Italien entstand eine neuer Generation von Fliesen: Die Feinsteinzeugfliesen. Durch diese neue Technik, die sowohl für Einbrand- als auch Zweibrand-Verfahren in Frage kommt, wurden die Eigenschaften der klassischen (Grob-)Steinzeugfliesen, die im Tunnelofen gebrannt werden, noch zusätzlich verbessert.

Durch die feinere Temperaturjustierung werden die Rohlinge noch effektiver und dichter gesintert, so dass der Scherben praktisch keine offenen Poren mehr besitzt (unglasierte Fliese) bzw. eine noch festere Verbindung zwischen Scherben und Glasur entsteht (glasierte Fliese). Dadurch beträgt das Wasseraufnahmevermögen gerade einmal 0,1% des Gewichts, was eine absolute Frostsicherheit gewährleistet.

Zudem sind diese Fliesen weitgehend unempfindlich gegen Fleckenbildung und lassen sich entsprechend leicht reinigen. Durch ihren hohen Widerstand gegen mechanische Belastungen auf, sind derartige Fliesen heute Standard für Boden- und Wandbeläge in gewerblichen und auch Privaten Bereichen. Da sie durch einen zweiten Brand glasiert bzw. dekoriert werden können bzw. unglasiertes Feinsteinzeug zur optischen Aufwertung oftmals poliert oder geschliffen wird, sind sie im Privaten Bereich kaum noch weg zu denken.

Als Schnelltest zur Erkennung eignet sich der Spucktest: Zieht der Speichel auf der unglasierten Seite in die Fliese ein, so ist es keine Feinsteinzeugfliese.

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