Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Charakteristisch sind für diese Fliesen der rote, poröse Scherben mit einer weißdeckenden Glasur, der häufig mit Scharffeuer- oder Muffelfarben bemalt ist.

Der Begriff kommt aus dem französischen und leitet sich von der italienischen Stadt Faenza ab, die im 15. Jahrhundert ein Zentrum der Fayence-Herstellung war. Ursprünglich kommt die Technik aus Persien, wo sie schon im fünften Jahrhundert weit verbreitet waren. Mit dem Islam den hier sind viele Moscheen und arabische Paläste mit Fayencen verziert. Später kamen sie dann über Spanien nach Europa.
Die Herstellung erfolgt im Zweibrand-Verfahren: Der luftgetrocknete Ton wird erst bei 900°C zum Scherben gebrannt, der dann in ein Zinn-Oxydbad (daher die weiße Farbe) getaucht und anschließend feucht bemalt wird. Danach erfolgt bei 1100°C der zweite Brand, wodurch die weiße Glasur und die Farben miteinander verschmelzen und den typisch metallisch-glänzenden Überzug bilden.
Eine andere Bezeichnung für Fayencen lautet Majolika, was sich vom italienischen Namen für Mallorca ableitet, dem mittelalterlichen Handelszentrum für glasierte Tonwaren im Mittelmeerraum.

Joomla SEF URLs by Artio